Über die Rolle F. Hilkers bis zur Gründung des Deutschen Gymnastikbunds

SUGAI Kyoko (Biwako Seikei Sport College)

Zusammenfassung

  Nachdem J. C. GuthsMuths und F. L. Jahn in den deutschen Leibesübungen eine
dominante Rolle gespielt hatten, versuchte A.Spieß Mitte des 19. Jahrhunderts mit der
Einführung der Leibesübungen an den Schulen, die später von A.Maul vollendet wurde.
Die Gymnastikübungen des Spieß-Maul Systems waren die geometrische und förmliche
Massenübung mit stimmlicher Unterstützung. Die, die eher angesehen als rationell und
wissenschaftlich waren, stimmten mit der damaligen Strömung der Geisteswissenschaften
überein und verbreiteten sich mit der Zeit auf der ganzen Welt. Jedoch wurde diese
Gymnastik schlieBlich scharf kritisiert, weil sie überwiegend zu maschinell, nicht-
menschennah und unnatürlich war. Anfang des 20. Jahrhunderts entstand in Europa mit
Deutschland als Zentrum die sogenannte Gymnastikbewegung, in der man die neue
Gymnastik erfand. Es entwickelten sich schnell viele verschiedene Schulen. Auch in Japan
wurde schon in den 30er Jahren vieles über die Tätigkeiten von den gymnastischen
Schulen in einigen Büchern, z. B. "Der Weg zu neuer Gymnastik" von B. Otani. publiziert
Aber in diesen Büchern gab es nur unbefriedigende Beschreibungen über die
Zusammenarbeit von diesen Schulen. durch die ein Verband gebaut werden konnte.
  Der Zweck der Forschung ist es, über die Rolle F.Hilkers bis zur Gründung des
Deutschen Gymnastikbunds nachzudenken. Als Beitrag dazu soil das Nachschlagen der
Abschnitte "Vorwort" und "Körper und Kunst" von L Pallat "Neue Aufgaben der
Körpererziehunng" von F. Hilker aus der Publikation "Künstlerische Körperschulung", die
im Jahr 1926 von L. Pallat und F. Hilker herausgegeben wurde, sowie "Turnen und
Gymnastik". "Reine Gymnastik" und "Deutsche Gymnastik" u.a. von F.Hilker dienen.
  Vom Standpunkt der reformpädagogischen Bewegung, besonders der Kunsterziehungs-
bewegung, widersetzte Franz Hilker (1881-1969) sich der damaligen Neigung der Erziehung,
die in Intellektualismus und Leistungsprinzip befangen war, und begann die Arbeit der
Gymnastik, die Leibeserziehung urn zu reformieren. Er verstand gut den Charakter und die
Möglichkeiten der Lehrfächer von Musik, Zeichnen, Handwerk und Leibesübungen. An der
"Tagung für künstlerische Körperschulung", die F. Hilker mit L. Pallat im Jahr 1922 in Ber-
lin veranstaltete, nahmen viele Vertreter von diesen gymnastischen Schulen teil, da die
Tagung ihnen eine Gelegenheit fur die Zusammenarbeit gab. Durch die Herausgabe der
"künstlerischen Körperschulung", die als Bericht der Tagung publiziert wurde, und der
Gründung des "Deutschen Gymnastikbunds" vereinheitlichte Hilker unter der Idee der
Kunsterziehungsbewegung diese gymnastischen Schulen. Er behauptete, dass es fiir die
Gymnastik wichtiger war, ein körperliches, seelisches und geistiges Erlebnis zu haben, als
die körperliche Leistung. Man sollte die Gymnastik nur aus den besagten Gründen treiben.