Eine Betrachtung über die ,,Turntafelnu von Eiselen (1837)
―Versuch einer Bewertung der Quantifizierung und Klassifizierung der
                  Turnübungen―

      Yoshiaki MATSUMOTO (Universitat Osaka-Gakuin)

                   Abstract

  In dieser Abhandlung mochte ich versuchen zu erklären, welche Bedeutung
Eiselens ,/Turntafeln" (Berlin, 1837) für die Modernisierung des Turnunterrichts
haben.
  Die Untersuchungen von K. Wildt (1935), H. Groll (1970) usw. haben schon
darauf hingewiesen, daß dieses Werk vom Inhalt her gesehen wie folgt charak-
terisiert werden kann:
  ・ Die Einteilung des vielfältigen Übungsstoffs für das Turnen in vier Schwie-
   rigkeitsstufen,
  ・ Die Anordnung der Übungen je nach Schwierigkeit innerhalb der ein-
   zelnen Stufen.
  Aber wenn man diese Inhalte ausführlicher betrachtet, wird folgender Punkt
deutlich: Es gibt zwei Einteilungsweisen der Schwierigkeitsgrad nach folgenden
MaBstäben:
  1) nach der Schwierigkeit der Übung an sich,
  2) nach dem jeweils festgesetzten LeistungsmaB der Übungsausftihrung.
Die Übungsdisziplinen, deren Übungen nach dem Maßstab 1) in vier Schwierig-
keitsstufen eingeteilt werden, sind Reck, Barren, Schwingen (d.h. Pferdlibungen)
und Rundlaufübungen. Die Übungsdisziplinen, deren vier Schwierigkeitsstufen
in den Übungen nach dem Maßstab 2) eingeteilt werden, sind Frei-, Stab-, Bock-
springen, Laufen und Klettern.
  Wenn man diese zwei Einteilungsweisen weiter näher betrachtet, werden
folgende Punkte deutlich:
  a) In der Einteilungsweise nach dem Maßstab 1) werden die Übungen, die
jeweils eine charakteristische Bewegungsstruktur haben, nach der technischen
Schwierigkeit der Übung in die Schwierigkeitsstufen 1-4 eingeteilt. Das heißt,
diese Einteilungsweise kann als Klassifizierung der Turnübungen betrachtet
werden.
  b) In der Einteilungsweise nach dem Maßstab 2) wird das Resultat der
Übungsausführung nach dem Leistungsmaß, das mit dem technischen Fertigkei-
tsgrad des Turners eng verbunden ist, in die Schwierigkeitsstufen 2-5 gegliedert.
Das heißt, diese Einteilungsweise kann als Quantifizierung der Turniibungen
betrachtet werden.
  Aus dieser Betrachtung kann man als charakteristischen Inhalt von Eiselens
,,Turntafeln" auf folgende drei Punkte weisen:
  ① die formale Ausgestaltung des Turnstoffes nach der Klaassifizierung der
    Übungen,
  ② eine stufenweise aufgebaute Lehrmethode auf grund der Übungsaus-
    gestaltung ① ,
  ③ die Bewertung der Übungsausftihrung nach der Quantifizierung der
    Turnübungen.
  Aus diesen Gründen kann man die ,,Turntafeln" Eiselens als einen der bedeu-
tendsten Vorlaufer modernes Methoden bewerten, die eine Turnmathodik gezeigt
haben, die mit dem neuerlichen, quantitativen Rationalismus im Zusammenhang
stehen.