Leibesübung und Zwangsdiät bei Aristoteles

               Koichi TAKAHASHI (Yamagata University)

                       Abstract

   Werk des Aristoteles ist für die Geschichte der altgriechischen Leibesübungen eine unent-
behrliche Quelle. Zweck der vorliegenden Arbeit ist es, die Auffassung und Stellungnahme des
Aristoteles zur Leibesübung und Zwangsdiät darzustellen. Im Laufe der Zeit hatte
das Wort άθληγής die Bedeutung Berufsathlet angenommen im Gegensatz zu ίδιώτης.
Aristoteles tadelt nicht nur jenen wegen seiner einseitigen Leibesübungen, sondern auch diesen wegen
seiner schlechten Leibeskonstitution, Die schönste Mitte des Aristoteles ist das leibliche Wohlbefinden
(εύεζία), d.i. das Bild des Fünfkämpfers zwischen zwei Extremen, der zu den alien Leibesübungen
tauglich ist.
   Während Aristoteles die Berufsathleten verweigernt, lässt er positiv Anstrengungen und
Zwangsdiät vom siebzehnten Lebensjahre an zu. Die diesbezügliche wichtige Stelle lautet: "dann (17.
Lebensjahr.. .Vers.) ist es zulässig, in den anschliessenden Lebensjahren sich auch Anstrengungen
und Zwangsdiäten (tolo nbvoi<; Kai ralg avayKo<t><xyiaiQ) zu unterwerfen1*". Unverkennbar empfiehlt
Aristoteles nachdrucklich die richtige Mitte zwischen den übertriebenen Leibesübungen und
Zwangsdiäten. Darum besteht das leibliche Wohlbefinden des Jünglings darin, dass er einen Leib
besitzt, der zu den alien heftigen Leibesiibungen tauglich ist,
Aristoteles sagt: "die leibliche Anstrengung beeinträchtigt die geistige und diese jene2)." Damit
sich die leibliche und geistige Anstrengung nicht gegenseitig beeinträchtigt, ist die dreijährige
Erziehung der letzteren gewidmet, dann folgen heftige Leibesübungen und Zwangsdiät.
Höchstes Ziel des Aristoteles ist βίος θεωρητικός in der Freizeit. Aber der Mensch, der
Anstrengungen in der Geschäftigkeit ertragen muss, bedarf eines Spiels als Erholung. Aristoteles legt
grossen Wert auf die gymnischen Agone.

Anmerkungen
1) Polit. Vm 4. 1339a4-10, (2)
2) Polit. Vm 4, 1339alO-ll, (2)
(Fachabteilung der Theorie und Geschichte der Leibeserziehung, Pädagogische Fakultät, Yamagata Universität)